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Vom Holunder-Strauch – eine Geschichte über Gut und Böse veröffentlicht von biohelp Garten & Bienen GmbH am 7. Dezember 2020

Jetzt im Spätfrühling, wenn es endlich spürbar wärmer wird, ist in der Natur bereits Hochbetrieb. Auf dem Holunder-Strauch z.B. herrscht schon reges Treiben. Dieser Pflanze wurden früher gute wie böse Eigenschaften zugeteilt. 

So soll sie beispielsweise fiebersenkend wirken, galt als Abwehr gegen schwarze Magie und Hexerei, wurde aber auch „Teufelsbaum“ genannt. „Gut“ und „Böse“ macht sich auch in der Tierwelt bemerkbar: Da sind einige, ganz dunkle, klebrige Gesellen auf dem Holunder zu finden: Blattläuse! Doch kein Grund zur Panik: bei genauerem Hinsehen, kommen auch die zahlreichen Larven der natürlichen Gegenspieler wie beispielsweise die der Marienkäfer zum Vorschein. Immer genau dort, wo die meisten Blattlaus-Kolonien zu finden sind, halten sich auch ihre Feinde auf. Schlupfwespen, Schwebfliegen, Florfliegenlarven und natürlich allen voran: der Marienkäfer.

Der Marienkäfer gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Insekten. Jedes Kind weiß, dass Marienkäfer sehr gefräßige Blattlaus-Räuber sind.

Ein berühmt-berüchtigter Nützling ist der asiatische Marienkäfer. Dieser wurde vor einigen Jahren als Nützling absichtlich frei gelassen, da er ein sehr effektiver Blattlaus-Räuber ist. Aber auch hier zeigen sich wieder die zwei Seiten, positiv und negativ. Was zeichnet den asiatischen Marienkäfer aus?

  • Im Gegensatz zu den meisten heimischen Käfern, bildet er nicht nur eine, sondern mehrere Generationen im Jahr aus.
  • Die älteren Larven des asiatischen Marienkäfers sind sehr auffällig: sie besitzen charakteristische, stachelige Fortsätze am Rücken, welche vom 1. bis zum 5. Hinterleibssegment orangefarben sind
  • Sein Vermehrungspotential ist wesentlich höher als das unseres einheimischen 7-Punkt-Marienkäfers.
  • Wie auch bei den heimischen Verwandten ist der Kannibalismus bei den Asiaten ausgeprägt, er verspeist dabei gern seine eigenen Artgenossen sowie seine 7-punktigen Kollegen.
  • Im Weinbau stellt er schon seit längerer Zeit ein massives Problem dar: wird er bei der Rebenverarbeitung mitzerdrückt, sondert er eine Schrecksubstanz ab, die Einfluss auf den Geschmack des Weins hat.
  • Im Herbst versucht er, sich in warme Räume zu begeben, daher ist der Käfer dann auch in privaten Häusern sehr auffällig und manchmal auch störend.
  • Charakteristisch für den asiatischen Gesellen ist die Zeichnung auf dem Halsschild in Form eines „W“ oder „M“, je nach Betrachtungsweise.

Der asiatische Marienkäfer wird bei uns bleiben, Versuche ihn wieder abzusiedeln oder loszuwerden werden aller Wahrscheinlichkeit nach erfolglos bleiben.

Wenn in einem Garten giftfrei gearbeitet wird und verschiedene Strukturen als Lebensraum geboten werden, regulieren sich die Schädlinge über die Nützlinge ganz von allein. Ein Eingriff in das Ökosystem Garten ist vom Pflanzenschutz-Aspekt her oft gar nicht notwendig!

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