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Blog

Biologische Bekämpfung des Buchsbaumzünslers veröffentlicht von biohelp Garten & Bienen GmbH am 16. März 2023

Ursprünglich in Ostasien beheimatet, verbreitet sich der Buchsbaumzünsler seit 2006 zunehmend in Europa – vermutlich durch den internationalen Handel mit Baumschulware. Auch in Österreich verursachen die Raupen seit 2009 enorme Schäden an Buchsbäumen, seltener auch an anderen Pflanzen. 
starker Buchsbaumzünsler-Befall

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt wurde und somit eine invasive Art darstellt. Die Raupen des Zünslers verursachen enorme Fraßschäden an Buchsbäumen. Die Flügel des Falters sind weiß gefärbt und haben ein breites braunes Band am Vorderrand. Im Mittelfeld befindet sich eine kleine, braun gefärbte Ausbuchtung mit einem halbmondförmigen weißen Fleck. Die Flügelspannweite beträgt 40 bis 45 mm. Die Raupe des Buchsbaumzünslers kann bis zu 5 cm lang werden und hat eine gelbgrüne bis dunkelgrüne Färbung. An den Seiten besitzt sie schwarze und weiße Längsstreifen mit schwarzen Punkten, aus denen weiße Borsten wachsen. Die Kopfkapsel ist schwarz.

Buchsbaumzünsler Falter ®Sabine Pleininger

Die Falter legen ihre schildförmigen, gelblichen Eier fast ausschließlich an die Blattunterseiten von Buchsbaumgewächsen. Daraus schlüpfen die kleinen grünen Raupen und durchlaufen sechs Stadien. Die Larvenentwicklung dauert abhängig von der Temperatur zwischen 2,5 und 12 Wochen. Im Schutz eines von ihnen angelegten Gespinstes fressen die Raupen an den Blättern von innen nach außen. Wenn die Raupen etwa 5 cm groß sind, verpuppen sie sich. Nach einer kurzen Puppenruhe schlüpft der fertige Falter, der circa eine Woche lang lebt. Der Buchsbaumzünsler kann in einem Jahr bis zu drei Generationen ausbilden. Die Überwinterung erfolgt als Raupe im Gespinst auf der Wirtspflanze. In Österreich werden die Raupen ab Mitte März bis Anfang April aktiv und beginnen mit der Nahrungsaufnahme. Bei starkem Befall können die Buchsbäume kahlgefressen werden und bei akutem Nahrungsmangel werden sogar grüne Rindenteile gefressen. Die Raupen sind in der Lage, ihre Wirtspflanze vollständig zu entlauben und dadurch zum Absterben zu bringen.

Biologische Bekämpfung

Buchsbaumzünslerraupe mit Gespinnst

Um den Befall durch den Buchsbaumzünsler zu reduzieren, ist eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume von März bis Oktober notwendig. Dies geschieht über Pheromonfallen – mit Sexuallockstoffen versehene Klebe- oder Trichterfallen – wodurch die Populationsgröße und der Zeitpunkt der Eiablage ermittelt werden kann. 2-3 Wochen nach dem Flugbeginn der jeweiligen Generation können bereits die ersten Räupchen zu sehen sein.

Bekämpfen kann man den Buchsbaumzünsler einerseits durch mechanisches Ausschneiden der Gespinste sowie das Absammeln der einzelnen Larven mit anschließender Vernichtung. Andererseits können biologische Spritzbehandlungen gezielt mit einem Bacillus thuringiensis aizawai Präparat (XenTari®*) durchgeführt werden. Dieses wirkt nur auf freifressende Schmetterlingslarven und beeinflusst keine anderen Tiere, wie Bienen oder erwachsene Schmetterlinge. Wichtig bei der Anwendung von XenTari®* ist, den gesamten Buchsbaum, also auch die inneren Pflanzenteile zu benetzen und wenn möglich zu einem Zeitpunkt zu spritzen, an dem die Raupen noch relativ jung sind. Es handelt sich um ein Fraßgift, das im Verdauungstrakt der Raupe wirkt – je jünger die Raupe, desto besser die Wirkung. Vorbeugend lässt sich der Buchsbaumzünsler leider nicht bekämpfen. Zur Erhöhung der Widerstandskraft und allgemeinen Vitalität der Pflanzen empfiehlt sich der Einsatz von Algenkalk, einem feinem Pulver, das direkt über die Blätter gestreut wird.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung:

XenTari® Anwendung mit Sprühflasche
  • Laufende Kontrolle der Pflanzen auf Befall
  • XenTari®* kann ab Temperaturen von 15° C angewendet werden
  • Nicht nur äußere Zweige behandeln, sondern auch ins Zentrum der Pflanzen sprühen – die Raupen fressen von innen nach außen
  • Nicht unmittelbar vor Regen sprühen – Spritzbelag wird sonst abgewaschen
  • Eventuell ist eine mehrmalige Anwendung notwendig
  • Pheromonfallen helfen bei der Ermittlung des optimalen Spritzzeitpunkts
  • Algenkalk zur Pflanzenstärkung

Gibt es auch Nützlinge?

Lange Zeit hat sich kein Nützling für die Raupen interessiert, zu bitter schienen die Raupen zu sein. Inzwischen schein sich jedoch eine heimische Nahrungskette aufzubauen. Vögel, vor allem Spatzen, aber auch Meisen, sitzen während der Brutzeit zu Dutzenden auf den Buchseinfassungen und picken die Raupen heraus. Auch Wespen und Hornissen zählen mittlerweile ebenfalls zu den Feinden der Buchsbaumzünsler-Raupen. Die nachtaktiven Falter werden vor allem von Fledermäusen gejagt.


*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und –symbole in der Gebrauchsanleitung beachten!

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