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Unser Garten im Spätwinter veröffentlicht von biohelp Garten & Bienen GmbH am 28. Jänner 2022


Auch wenn sich unser Garten noch in der Winterruhe befindet, dauert es nicht mehr lange bis die Wachstumsphase unserer Stein-, Kern- und Beerenobstgehölze einsetzt. biohelp Garten und Bienen verrät Ihnen, was Sie jetzt schon tun können, um im Sommer gesunde Obstgehölze mit reichen Erträgen zu erzielen.

Krankheitsfrei in den Frühling starten!

Um Ihre Obstgehölze gesund in den Frühling zu schicken, eine Kombination aus dem richtigen Gehölzschnitt und einer Austriebsspritzung die Grundlage.

Viele Schaderreger überdauern den Winter in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel Pilzsporen, an unseren Pflanzen. Durch den richtigen Winterschnitt und die sogenannte „Austriebsspritzung“ wird ein anstehender Krankheits- oder Schädlingsbefall im Frühjahr vermindert.

Ein Schnitt im Winter hat viele Vorteile. Dennoch gibt es einiges zu beachten und nicht bei jedem Alter und Gehölz ist er ratsam. Grundlegend gilt, ein Schnitt während der Saftruhe dient zur Wachstumsförderung und ein Schnitt ab dem späten Frühjahr gilt als wachstumshemmend.

Die meisten Obstgehölze sollten im Spätwinter zwischen Januar und März geschnitten werden. Pfirsich, Marille, Zwetschke und Süßkirsche bilden die Ausnahme, diese sollten im Sommer direkt nach der Ernte geschnitten werden.

© AdobeStock ueuaphoto

Deshalb gilt: 

  • Nach dem Schnitt sollten keine sehr niedrigen Temperaturen (<-12° C) mehr auftreten! Aber auch ein zu später Schnitt kann dazu führen, dass der Baum nicht richtig austreibt und entsprechend wenig Früchte trägt. 
  • Optimale Witterungsbedingungen für den Winterschnitt herrschen an einem frostfreien und trockenen Tag. So soll vermieden werden, dass zu viel Feuchtigkeit in die frische Schnittwunde gelangt, die eine Infektion mit Pilzsporen und andere Krankheitserreger begünstigt.

Der Winterschnitt ist besonders gut geeignet für:

  • Junge Gehölze, deren Krone geformt werden soll. Wenn das Gehölz noch unbelaubt ist, hat man einen guten Überblick über die Aufbau- und die Verzweigungsmuster. Unerwünschte Triebe können sicher erkannt und herausgenommen werden. Mit dieser vorbeugenden Maßnahme wird ein luftiger Aufbau gebildet, der Infektionen durch Pilze & Co entgegenwirkt. 
  • Alte, schwachwüchsige und kranke Gehölze. Die Entnahme von Totholz und Konkurrenztrieben im Fein- und Schwachastbereich wirkt stark triebanregend. 

Ein Schnitt im Winter ist nicht ratsam für ausgebildete, gesunde Gehölze, da stark das vegetative Wachstum gefördert wird, d.h. es werden vermehrt Wassertriebe und weniger starkes Fruchtholz gebildet. Für reichere Erträge bei Gehölzen ist es immer sinnvoll den Schnitt im Sommer durchzuführen. Da die Ausbildung der Früchte immer Vorrang vor der Bildung von Neutrieben hat. 

Wie bei jeder Arbeit ist auch im Garten gutes Arbeitswerkzeug die halbe Miete. Eine scharfe Schere oder Messer verringern Kraftaufwand für den Winterschnitt enorm (zB. die Felco Gartenschere | Nr. 2). Auch erzeugt gutes Werkzeug einen glatten Schnitt. Somit findet eine schnellere Wundheilung des Gehölzes statt. Für große Wundschnittflächen empfiehlt sich das Wundverschlussmittel „Lac Balsam®“.  

ACHTUNG: Achten Sie immer auf ausreichende Hygienemaßnahmen, um das Ausbreiten von Krankheiten und Schädlingen zu unterbinden! Desinfektion von Gartengeräten, wie Scheren und Messern, mit 70 % Alkohol oder handelsüblichen Desinfektionsmitteln! Waschen von Arbeitshandschuhen und Kleidung bei mindestens 60 °C.

Die Anwendung der Austriebsspritzung mit Kupfer-Präparaten (*Cuprofor flow®- Fungizid gegen Pilze & bakterielle Schaderreger I Pfl.Reg.Nr.: 3034-901), ist je nach Kultur und Krankheitsvorbeuge anders und sollte individuell abgestimmt werden. z.B. in jungen Kirschen- & Zwetschgenkulturen wird die Austriebsspritzung mit Kupfer nach dem Winterschnitt und nach dem Kerben ausgetragen. Wohin gegen Pfirsich- & Nektarinenkulturen erst beim Knospenschwellen gespritzt werden. Herrscht eine milde, regnerischen Witterung und bereits Temperaturen ab 10 ° Celsius sollte vorsorglich gespritzt werden.

Grundsätzlich gilt für Austriebsspritzungen mit Kupfer

  • Schutz vor Holzpilzkrankheiten, Bakterienbrand und Kräuselkrankheiten
  • je nach Kultur und Krankheitsvorbeuge individuelle Maßnahme
  • Gründliche Benetzung aller Pflanzenteile
  • ACHTUNG: Kupfer-Präparate können bei unsachgemäßer Anwendung ihren Nützlingen, dem Bodenleben und Wasserorganismen schaden!

Schädlingsfrei in den Frühling starten! 

Viele Schädlinge überwintern in verschiedenen Entwicklungsstadien an unseren Stein- und Beerenobstgehölzen. Um einen anstehenden Befall im Frühjahr zu verhindern, wird im Ökolandbau, jährlich die „Austriebsspritzung“ mit dem dafür zugelassenen Paraffinöl (wie z.B. *Promanal® Neu Austriebsspritzmittel – Konzentrat 500 ml I Pfl.Reg.Nr.: 2633-903) in der Zeit von Anfang Februar bis Mitte März ausgetragen. Um den optimalen Zeitpunkt für die Austriebsspritzung zu bestimmen, ist es essenziell, die Entwicklungsstadien seiner Gehölze zu kontrollieren. Je nach Präparat kann eine Austriebsspritzbehandlung der Gehölze meist vom Knospenschwellen bis zum sogenannten Mausohrstadium, d.h. wenn die Blütenknospenansätze zwischen den Spitzen der noch nicht entfalteten jungen Blätter bereits erkennbar sind, erfolgen. Um Schäden am Gehölz zu verhindern, sollte die Austriebsspritzung nur bei geeigneten Witterungsbedingungen stattfinden!

Grundsätzlich gilt für die Austriebsspritzung mit Paraffinöl

  • Bekämpfung, insbesondere der Eier, Larven und Jungtiere von Blattläusen, Schildläusen, Spinnmilben und Frostspanner.
  • Am Tag der Anwendung sollte der Tageshöchstwert mind. 15° C erreichen und in den ersten 3 Folgetagen die Tageshöchstwerte über 10° C liegen bzw. keine starken Nachtfröste sollten eintreten! 
  • Frostereignisse unmittelbar vor oder nach der Paraffinölspritzung können phytotoxische Reaktionen hervorrufen!
  • Gründliche Benetzung aller Pflanzenteile!
  • Achtung, da das Paraffinöl die Überwinterungsstadien (Eier, Larven, adulte Insekten bzw. Milben) mit einem feinen Ölfilm überzieht, der zum Ersticken der Tiere führt, können generell auch Nützlinge in Mitleidenschaft gezogen werden! Deshalb sollte die Spritzung vor dem ersten Erscheinen ihrer Nützlinge ausgebracht werden!

Neben der Austriebsspritzung empfehlen wir unsere 0,5 mm großen, einheimische Raubmilbe Typhlodromus pyri für den schädlingsfreien Start in den Frühling. Diese Raubmilbenart frisst Spinn- und Kräuselmilben auf Ihren Weinreben sowie Spinn- und Apfelrostmilben auf Ihren Obstbäumen. Die Tyron-Raubmilbe (*Tyron – Raubmilben gegen Milben auf Weinreben & Obstgehölzen | 10 Streifen | Pfl.Reg.Nr.: 3042) wird von Jänner bis Februar ausgebracht und bildet somit die optimale Ergänzung zu Austriebsspritzungen mit Ölen, da ölbasierte Pflanzenschutzmittel keine schädigende Wirkung auf diesen Nützling haben.  Auf andere Pflanzenschutzmittel, wie z.B. auf Kupfer-Basis, sollte während des Ausbringens dieser Raubmilbe gänzlich verzichtet werden.

Falls Unsicherheiten Ihrerseits bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und Nützlingen bestehen, zögern Sie nicht sich direkt an uns zu wenden!

* Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und –symbole in der Gebrauchsanleitung beachten!

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